Wer schon einmal in einem ganz kahlen, leeren Raum gestanden hat, weiß, dass sich das sehr unangenehm anfühlt. Durch den Echoeffekt leidet vor allem die Sprachverständlichkeit sehr. Wenn mehrere Leute sich in einem solchen Raum befinden und versuchen miteinander zu reden, entstehen viele störende Nebengeräusche, unter denen die Sprachverständlichkeit sehr leidet. Es ist teilweise sehr anstrengend, dann einem Gespräch zu folgen. Eine lange Nachhallzeit hat zur Folge, dass die Geräusche aus der Umgebung noch lauter erscheinen. Hallt ein Raum nach, ist das sehr anstrengend für die Ohren.

Der Nachhall ist dabei das Problem. Er entsteht, wenn Schallwellen auf sehr glatte Oberflächen treffen und mehrfach reflektiert werden, bevor das menschliche Ohr sie hört. Damit sich dieser Effekt nicht nachteilig auswirkt, gibt es einige Maßnahmen, die helfen, den Nachhall zu reduzieren.

Technische Maßnahmen für die Reduzierung von Nachhall

Nicht glatte Holzoberflächen eignen sich sehr gut als Schallabsorber.
Abbildung 2: Nicht glatte Holzoberflächen eignen sich sehr gut als Schallabsorber.

Diffuser verändern die Schallmenge, die an den Hörer zurückkommen. Sie leiten die Schallwellen in einem Raum quasi um. Die Menge an Schall im Raum verändert sich dadurch nicht, aber das Klangerlebnis verbessert sich.

Sogenannte Schallabsorber funktionieren ein wenig anders. Sie sind ideal, um das Schallaufkommen in einem Raum mess- und hörbar zu reduzieren. Sie nehmen die Schallwellen auf, absorbieren sie also und reflektieren sie nicht. Als geeignete Maßnahme haben sich dabei Akustikplatten bewährt, die den Nachhall reduzieren. Die Akustikplatten lassen sich an der Wand oder an der Decke anbringen, wo sie gleichzeitig ein schickes Designelement im Raum sind.

Alltägliche Dinge, die zusätzlich den Nachhall reduzieren helfen

Ergänzend zu Akustikplatten oder Diffusern können auch ganz alltägliche Dinge dazu beitragen, Raumklima und die Raumakustik zu verbessern.

Teppiche schlucken den Schall

Eine schöne und sehr effektive Möglichkeit, den Nachhall zu reduzieren, sind Teppiche. Sie absorbieren den Schall. Am besten wirken sie, wenn ein Großteil der Fläche eines Raumes mit Teppich ausgelegt ist. Aber auch einzelne Brücken oder Läufer können helfen, die Raumakustik zu verbessern. Der Effekt ist damit allerdings nicht so stark, aber dennoch wahrnehmbar.

Es ist sehr wichtig, dass dabei der Teppich nicht zu flach und nicht zu fest gewebt ist. Flache oder harte Teppiche haben keine so gute Wirkung.

Deckensegel dämpfen Hall

Deckensegel sind eine besonders praktische Möglichkeit, Hall wegzunehmen. Sie nehmen kaum Platz weg, lassen sich einfach an der Decke aufhängen und verrichten unauffällig ihren Dienst. Sie hängen meist an vier Stahlseilen im gewünschten Abstand von der Decke und sind damit auch sehr einfach zu installieren.

Vorhänge und Gardinen wirken gegen den Nachhall

Durch die Einrichtung kann jeder bei sich zuhause eine bessere Raumakustik erreichen.
Abbildung 3: Durch die Einrichtung kann jeder bei sich zuhause eine bessere Raumakustik erreichen.

Wenn es in einem Raum viele Fenster gibt, entsteht durch die vielen harten und glatten Flächen sehr leicht eine schlechte Akustik. Gegen die Halligkeit wirken hier lange Schals. Wenn der Stoff zusammengezogen ist und schön in Wellen hängt, wirkt er am besten als Schallbrecher. Das hilft, den Hall im Raum zu reduzieren. Die Vorhänge wirken wie ein Diffusor. Wenn die Vorhänge vorgezogen sind, verbessern sie den Raumklang, indem sie die Fensterflächen abdecken. So können sie den Schall erst gar nicht reflektieren. Je dicker die Schals, desto größer ist der Effekt. Dünne Stores und Gardinen haben so gut wie keinen Effekt.

Weiche Oberflächen reduzieren den Schall

Sitzkissen, gepolsterte Stühle, eine schöne Couch oder große Sessel bringen große Vorteile für die Raumakustik mit sich. Dabei ist es wichtig, dass es sich wirklich um weiche Oberflächen handelt. Denn auch hier sind härtere und glattere Oberflächen schlecht für die Akustik in einem Raum.

Die richtigen Lampenschirme verwenden

Ein Lampenschirm allein macht noch keine bessere Raumakustik. Doch zusammen mit anderen Maßnahmen wirken Lampenschirme aus Stoff positiv auf den Raumklang, im Gegensatz zu Glas- oder Metallmodellen.

Wie Pflanzen das Raumklima verändern

Große, sehr blattreiche Pflanzen, wie beispielsweise der Ficus Benjamin, wirken sich ebenfalls positiv auf die Raumakustik aus. Die Pflanzen sind natürliche diffuser, die den Schalldruck im Raum nehmen. Großzügige Bouquets können in Empfangsbereichen oder einem Flur für eine ansprechende Akustik und gleichzeitig einen Blickfang im Raum sorgen. Das Bouquet sollte dabei sehr großzügig sein und locker gebunden. Technisch gesehen ist auch das ein Diffusor.

Wie Möbel auf das Raumklima wirken

Regale an die Wände geschraubt, übernehmen ebenfalls die Funktion eines Diffusors. Dabei gibt es besonders effektvolle Regale, beispielsweise in sechseckiger Form oder in Form einer Treppe. Offene Regale sind dabei geschlossenen Schränken mit glatten Türen vorzuziehen.

Lautsprecher und Sitzplätze richtig ausrichten

Die Ausrichtung von Fernseh-, PC- oder HiFi-Lautsprechern beeinflusst ebenfalls die Akustik. Schon eine minimale Eindrehung um ein oder zwei Grad kann sich erheblich auswirken. Dabei spielt die Drehrichtung keine Rolle. Das kann noch oben oder unten sein oder nach rechts oder links. Die leichte Eindrehung reduziert den schlechten Einfluss auf die Raumakustik. Dabei kommt es nicht zu nennenswerten Einbußen bei der Klangqualität und beim Klangerlebnis.

Stoff-Jalousien verwenden

Neben Gardinen sind auch Jalousien eine schöne Idee, um den Nachhall durch große Fensterflächen zu reduzieren. Schwere und dicke Vorhänge treffen nicht immer den persönlichen Geschmack. Dann sind Jalousien aus Stoff eine willkommene Alternative. Dabei gilt: Je dicker der Stoff ist, umso besser ist der Effekt.

Einen Paravent aufstellen

In besonders großen Räumen eignen sich Paravents, um den Raum optisch aufzuteilen. Das sorgt für mehr Gemütlichkeit. Gleichzeitig können die kleinen Stellwände dazu beitragen, den Nachhall zu reduzieren und den Raumklang zu verbessern. Es sind sogar Paravents erhältlich, die Schallabsorber eingebaut haben.

Fazit

Einrichtung und Farbe machen in einem Raum viel aus. Doch auch der Raumklang trägt sehr dazu bei, ob sich Menschen in einem Raum wohlfühlen oder nicht. Mit den vorgestellten Ideen kann jeder bei sich zuhause dafür sorgen, dass Gespräche nicht überfordern, weil die Raumakustik so schlecht ist. Gegen Lärmbelästigung von außen gibt es andere Maßnahmen, mit denen sich eine viel entspanntere Atmosphäre in den eigenen vier Wänden kreieren lässt.

Abbildung 1: Pixabay © pexels (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: Pixabay © piro4d (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: Pixabay © jc (CC0 Public Domain)

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