Das Gemüse von heute enthält nicht nur weniger Vitamine, sondern auch viel weniger Bitterstoffe, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.
Die durchschnittliche Person in den Industrieländern nimmt nur 5 – 8 % der “bitteren” Kalorien zu sich. Das ist viel zu wenig.

Frühere alltägliche Lebensmittel waren reicher an Substanzen, die ihnen einen bitteren Geschmack verliehen.
Heutzutage enthalten “verbesserte” Lebensmittel nur noch sehr wenige davon. Wir bevorzugen süße und salzige Speiden. Sauer ist weniger verbreitet und bitter ist fast aus der Mode gekommen.

Bitterstoffe haben jedoch äußerst wichtige bioaktive Funktionen und regulieren, wie andere Pflanzenstoffe, Stoffwechselprozesse. Meistens werden bittere Kräuter nur verwendet, wenn du zum Beispiel Verdauungsprobleme hast.

Bittere Geschmäcker (Bitterstoffe) aus dem täglichen Speiseplan zu streichen, wirkt sich negativ auf den Körper aus (siehe Wirkung Bitterstoffe), während süße oder salzige Geschmäcker nur den Appetit anregen. Süße Speisen veranlassen den Körper, größere Mengen Insulin auszuschütten. Folglich führen sie zu erhöhtem Appetit und einem gestörten Stoffwechsel.

Bitterer Geschmack hat nicht nur eine Wirkung auf die Geschmacksrezeptoren, er ist in gewisser Weise ein Nährstoff. Seine Rezeptoren befinden sich nicht nur auf der Zunge, sondern zum Beispiel auch im Atmungssystem der Lunge und der Bronchien. Die Bedeutung des Enzians für die Gesundheit wurde unter anderem von Hildegard von Bingen hervorgehoben. Sie behauptete, sie seien ein wichtiger Teil der Medizin. Sie empfahl die Verwendung von bitteren Kräutern zu medizinischen Zwecken und betonte deren Rolle im Stoffwechselprozess. Auch heute noch sind Bitterstoffe ein wichtiger Bestandteil der ayurvedischen und chinesischen Medizin.

Viele von uns mögen keine “Bitterstoffe”, also bauen wir Gemüse und Obst ohne diese Inhaltsstoffe an. Die Folge sind Verdauungsprobleme, weil die Magenschleimhaut nicht trainiert ist und vergisst, dass sie sich zusammenziehen und dehnen muss. Dadurch werden Bakterien, Gifte, Schleim oder Pilze nicht so leicht transportiert, Übersäuerung stellt sich leicht ein und der Appetit auf Süßes steigt. Kräutermischungen und -extrakte leisten hier Abhilfe!

Vorteile von Bitterstoffen

Sie helfen, die Nährstoffe aus der Nahrung besser aufzunehmen

Während ein bitterer Geschmack oft als unangenehm empfunden wird, regt die Wechselwirkung zwischen den Bitterstoffen in der Nahrung und den Geschmacksrezeptoren die Magensäureproduktion, die Enzymproduktion und den Gallenfluss an und fördert so die Verdauung. Und je besser die Verdauung, desto mehr Inhaltsstoffe kann der Körper aus der Nahrung aufnehmen.

Es ist nicht wichtig, was du isst, sondern was du aufnimmst. Deshalb sollten Menschen mit Verdauungsbeschwerden bittere Kräuter zu ihren Mahlzeiten hinzufügen, auch in Form eines Salats wie Löwenzahn.

Reinigende Wirkung

Bittere Gemüse und Kräuter reinigen das System von unverdauten Nahrungsresten, spülen sie aus dem Darm und enthalten Verbindungen, die auch die Entgiftung der Leber unterstützen. Außerdem ist eine basische Ernährung für eine gute Reinigungsfunktion des Körpers wichtig. Besonders bei dem regelmäßigen Verzehr Obst und Gemüse sollte auf den Säure-Basen-Haushalt geachtet werden. Das basische Obst und Gemüse hilft dem Körper, das Gleichgewicht zu halten.

Gleicht die Geschmacksrezeptoren aus

Je mehr Bitteres wir essen, desto mehr sehnen wir uns danach und desto mehr sinkt das Verlangen nach Süßem. Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Geschmacksempfinden. Das hängt von einer Reihe von Faktoren ab, aber der wichtigste ist die Gewohnheit und die Sucht nach Zucker, zum Beispiel. Die Erhöhung des bitteren Geschmacks in der Ernährung hilft, das Verlangen nach Süßigkeiten und raffinierten Kohlenhydraten zu reduzieren.

Den Stoffwechsel anregen

Bitter schmeckende Lebensmittel und Kräuter steigern nachweislich den Stoffwechsel. Es aktiviert die Leber, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse für eine schnellere und gründlichere Verdauung. Es hemmt die Aufnahme von Fett und die Bewegung von Glukose in den Fettzellen nach einer Mahlzeit.

Dank der Bitterstoffe produziert der Körper mehr Leptin, ein Hormon, das im Unterhautfettgewebe gebildet wird. Es reduziert und verhindert übermäßiges Fettwachstum. Der bittere Geschmack reguliert die Wirkung von Ghrelin, dem Hormon des Hungergefühls. Schon eine halbe Stunde nach dem Verzehr von Bitterstoffen sinkt der Ghrelinspiegel, die Nahrung bleibt länger im Magen und vermittelt ein Sättigungsgefühl.

Stimuliere das Immunsystem

Bittere Kräuter stärken die wichtigsten Immunbarrieren – die Schleimhäute von Magen und Darm. Sie unterstützen die Entgiftung der Leber und regulieren die Verdauungsprozesse. Sie tragen zur Beseitigung von Giftstoffen, unverdauten Nahrungsresten, Viren, Bakterien und Pilzen bei. Sie haben eine stark basische Wirkung und entsäuern den Körper. Neben dem Verdauungssystem stärken sie auch die Atemwege, den Kreislauf, die Harnwege und den Bewegungsapparat.

Reduziert Verdauungsprobleme

Sie sind unersetzlich bei Verdauungsproblemen, Blähungen, Sodbrennen und einem Sättigungsgefühl. Sie unterstützen das gesamte Verdauungssystem, vom Magen und der Leber bis hin zur Bauchspeicheldrüse und den Därmen. Ihre Wirkung beginnt bereits auf der Zunge, wo sich nach dem Verzehr von etwas Bitterem die Schleimhäute der Geschmacksrezeptoren zusammenziehen und dann ausdehnen und aktiv werden. Dann regt der bittere Geschmack die Produktion von Verdauungssäften und die Ausschüttung von mehr Enzymen an, was Verdauungsproblemen entgegenwirkt.

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