Die Vasektomie, auch als männliche Sterilisation bekannt, ist ein chirurgischer Eingriff zur dauerhaften Verhütung. Sie ist eine beliebte Option für Männer, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben und keine weiteren Kinder zeugen möchten.

Vorteile einer Vasektomie

Im Gegensatz zu temporären Methoden wie Kondomen oder der Pille bietet die Vasektomie eine dauerhafte Lösung ohne die Notwendigkeit regelmäßiger Nachsorge. Außerdem gehören Vasektomien mit einer Erfolgsrate von über 99 % zu den zuverlässigsten Methoden der Verhütung. Entgegen der Befürchtung mancher Männer beeinflusst eine Vasektomie weder die Libido noch die Fähigkeit, Erektionen zu bekommen oder Orgasmen zu haben. Viele Männer und Paare berichten sogar von einer Luststeigerung nach einer Vasektomie, da das Risiko einer unerwünschten Schwangerschaft nahezu ausgeschlossen werden kann. Auch auf die Hormone hat eine Vasektomie keinen Einfluss, sodass beispielsweise auch der Bartwuchs unverändert bleibt. Obwohl die Kosten für eine Vasektomie hoch sein können, bieten sie langfristige Kostenersparnisse im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden. Durchschnittlich kostet eine Vasektomie in Deutschland zwischen 400 und 750 Euro. Darin enthalten sind alle Kosten, angefangen bei der Beratung bis hin zum abschließenden Spermiogramm.

Das Verfahren der Vasektomie

Eine Vasektomie ist ein relativ einfacher und sicherer Eingriff, der in der Regel ambulant durchgeführt wird. Bei der Operation werden die Samenleiter, die die Spermien von den Hoden in die Harnröhre transportieren, durchtrennt oder blockiert. Es gibt zwei Hauptmethoden:

  • Konventionelle Methode: Hierbei wird ein kleiner Schnitt in die Haut des Hodensacks gemacht, um Zugang zu den Samenleitern zu erhalten. Diese werden dann durchtrennt und ein bis drei Zentimeter der Samenleiter entfernt. Die Enden werden anschließend verödet und mit einem Faden unterbunden und in unterschiedliche Gewebeschichten des Hodensacks vernäht. So soll ein Zusammenwachsen zuverlässig verhindert werden.
  • No-Scalpel Methode: Bei dieser minimalinvasiven Technik wird ein kleines Loch in die Haut des Hodensacks gemacht und mit einer Klemme aufgespreizt. Durch dieses Loch werden die Samenleiter dann wie bei der konventionellen Methode durchtrennt und verschlossen. Die No-Scalpel-Methode führt zu weniger Blutungen und schnelleren Heilungszeiten.

Üblicherweise wird eine Vasektomie unter einer lokalen Betäubung durch Injektion mit einer Spritze vorgenommen. Für Spritzenphobiker ist die No-Needle-No-Scalpel-Methode von besonderem Interesse. Hier wird die Betäubung per Druckluft in die Haut gepresst.

Nach der Operation

Nach einer Vasektomie können vorübergehende Beschwerden wie Schwellungen, Blutergüsse und leichte Schmerzen auftreten. Diese klingen jedoch normalerweise innerhalb weniger Tage ab. Die Erholungszeit nach einer Vasektomie ist kurz, und die meisten Männer kehren schnell zu ihren normalen Aktivitäten zurück. Es wird jedoch empfohlen, für etwa eine Woche schwere körperliche Anstrengungen und Geschlechtsverkehr zu vermeiden. In den ersten Monaten nach der Vasektomie sollte zusätzliche Verhütung verwendet werden, bis eine Spermienanalyse bestätigt, dass keine Spermien mehr im Ejakulat vorhanden sind. Erst dann ist eine Vasektomie eine sehr sichere Verhütungsmethode.

Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?

Eine Vasektomie soll Männer dauerhaft unfruchtbar machen und sollte deshalb nur durchgeführt werden, wenn definitiv keine weiteren Kinder gewünscht werden. Es gibt jedoch die Möglichkeit der Refertilisierung. Bei diesem mehrstündigen mikrochirurgischen Eingriff werden die durchtrennten Samenleiter wieder miteinander verbunden. Allerdings sind die Kosten mit 3000 bis 6000 Euro für einen solchen Eingriff deutlich höher als für die Vasektomie selbst und die Erfolgsaussichten fraglich. Zwischen 45 % und 90 % der Refertilisierungen gelingen. Je länger die Vasektomie zurückliegt, desto geringer ist die Erfolgswahrscheinlichkeit.

Fazit

Für Paare, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben und eine dauerhafte Verhütungsmethode suchen, kann die Vasektomie eine geeignete Option sein. Alternativ können Frauen sich für eine Sterilisation entscheiden, bei der die Eileiter blockiert oder durchtrennt werden. Die Vasektomie wird jedoch meist bevorzugt, da sie Sterilisation der Frau ein weitaus schwerwiegenderer Eingriff ist und mehr Komplikationen mit sich bringen kann. Es ist wichtig, dass Paare gemeinsam die für sie beste Option auswählen und alle Aspekte sorgfältig abwägen, bevor sie sich für eine Form der Verhütung entscheiden.

Click to rate this post!
[Total: 0 Average: 0]

Redaktion

Unser Redaktionsteam veröffentlicht regelmäßig interessante Beiträge über verschiedenste Bereiche des Lebens. Haben Sie ein spannendes Thema und würden gerne darüber einen Artikel schreiben? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert