Bevor es das Internet gab, war die Suche nach einem geeigneten Handwerker für ein Problem daheim recht simpel. Entweder gab es im Familien- und Bekanntenkreis einen empfehlenswerten Profi für ein bestimmtes Anliegen in den eigenen vier Wänden oder das Branchenbuch lieferte mögliche Kontaktdaten.

Mit dem Internet ist vieles einfacher geworden. Auf der Suche nach einem Handwerker greift kaum noch jemand auf die Gelben Seiten zurück. Auf diversen Portalen buhlen die Handwerker um neue Kunden. Das macht es schwer, bei der Auswahl nicht auf schwarze Schafe zu stoßen. Wir bieten Tipps bei der Suche nach dem besten und nicht dem teuersten Handwerker.

Vorsicht bei Such-Portalen

Die beste Quelle ist auch in Zeiten von Suchmaschinen, digitalen Branchenverzeichnissen und dem Kleinanzeigenportal von Ebay Vitamin B. Erfahrungen mit Handwerkern von Freunden und Familienmitgliedern sind die besten Empfehlungen. Eine interessante Möglichkeit bei der Suche sind Portale, bei dem das eigene Anliegen festgehalten wird und sich daraufhin die Betriebe selbst melden.

Hier ist jedoch etwas Vorsicht gefragt. Bei jedem Angebot ist zu prüfen, woher es kommt. Dabei liefern die Antworten auf folgende Fragen die Antwort, wer den Zuschlag bekommt:

  • Handelt es sich um eine Privatperson?
  • Ist es ein spezialisierter Innungsbetrieb oder gar einen Meisterbetrieb?
  • Kann der Betrieb Referenzen nennen?

Auf entsprechenden Portalen bewegen sich viele freischaffende Handwerker, die nicht zwingend die gefragte Technik besitzen. Eine Internetsuche gibt oftmals Auskunft über die mit einem Angebot reagierenden Betriebe.

Nur ein Angebot ist verbindlich

Das Einholen von mindestens drei Angeboten kann massiv Kosten sparen. Je nach Art und Umfang der Tätigkeit können die Kostenvoranschläge der Betrieb weit auseinanderliegen. Niemals sollte das erstbeste Angebot auch sofort den Zuschlag erhalten. Bei festen Angeboten sind die Handwerksbetriebe an den aufgerufenen Preis gebunden. Sie können nur in Einzelfällen davon abweichen. Das kann der Fall sein, wenn der Auftraggeber falsche Informationen liefert oder gar vertuscht.

Kostenvorschläge sind hingegen nicht verbindlich. Kostensteigerungen von bis zu zwanzig Prozent sind möglich. Ein vertrauenswürdiger Betrieb zeigt rechtzeitig eine Kostensteigerung an. Weicht der Preis um mehr als ein Fünftel vom Kostenvoranschlag ab, darf der Auftraggeber den Vertrag kündigen. Er hat jedoch die bis dahin anfallenden Kosten zu tragen.

Besonderheiten bei Mietwohnungen

Vermieter stellen ihren Mietern in den meisten Fällen eine Liste mit Handwerkern für jeden Notfall zur Verfügung. Diese sind dann primär zu informieren. Der Vermieter trägt dann die gesamte Verantwortung und kann diese nicht auf seinen Mieter übertragen.

Benennt der Vermieter keinen Betrieb, kann sich der Mieter selbst einen Fachbetrieb mit der Behebung beauftragen und die Rechnung auf den Namen des Vermieters ausstellen lassen. Er kann sich etwa bei verstopften Rohren an die professionelle Rohrreinigung in der Nähe wenden. Die Experten kommen in kürzester Zeit und beheben das Problem. Für ihre Leistung werden sie vom Vermieter der Wohnung bezahlt.

Wird der Auftrag an einen Handwerksbetrieb nur delegiert und nicht bezahlt, muss das im Vorfeld klar dokumentiert werden. Sowohl der Vermieter als auch der Handwerksbetrieb ist im Vorfeld darüber zu informieren. Als Mieter sollte man sich bei einem Notfall vom Vermieter schriftlich bestätigen lassen, dass ein beliebiger Fachbetrieb zu beauftragt werden kann.

Alles schriftlich fixieren

Jede Korrespondenz mit dem Handwerker ist auf einem Blatt Papier festzuhalten. Kommt es durch eine Schlechtleistung oder aufgrund einer Preissteigerung zu einer rechtlichen Auseinandersetzung, dienen die Schriftsätze als Beweis. Starke Abweichungen vom Angebot oder Kostenvoranschlag sind dadurch leicht nachzuweisen. Schwieriger sieht es bei einer Schlechtleistung aus. Dabei handelt es sich nach deutscher Rechtsprechung um eine qualitative Abweichung von der erbrachten oder geschuldeten Leistung.

Alle Schriftsätze für Arbeiten am Haus sollten möglichst detailliert sein. Das fängt bereits bei der Angebotsanfrage an. Je genauer die Anfrage ist, desto präziser kann der Handwerksbetrieb darauf reagieren und sein Angebot darauf ausrichten. Der Fachmann kann sich später dann nicht damit herausreden, eine ungenaue Anfrage ausgeführt zu haben.

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