Guter Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit – das ist längst bekannt. Doch wie gelingt es wirklich, so zu schlafen, dass man sich morgens ausgeruht und voller Energie fühlt?
In den letzten Jahren sind immer mehr Schlaftracking-Geräte und Apps auf den Markt gekommen. Sie versprechen, eine umfassende Analyse über unsere Schlafqualität zu liefern. Dank moderner Technologien wird es möglich, Schlafphasen, Bewegungen und sogar die Herzfrequenz während der Nacht aufzuzeichnen.
Aber − wie genau sind diese Messungen wirklich? Und können sie uns tatsächlich helfen, unseren Schlaf nachhaltig zu verbessern? Der Selbsttest zeigt: Die Daten liefern zwar interessante Einblicke, sie ersetzen aber kein echtes Körpergefühl.
Inhaltsverzeichnis
Was Schlaftracker wirklich messen – und wo sie an ihre Grenzen stoßen
Die meisten Schlaftracker nutzen Bewegungssensoren − die Aktigrafie − oder eine Kombination aus Pulsmessung und Hauttemperatur, um die verschiedenen Schlafphasen zu erfassen. Beliebte Geräte wie die Apple Watch, Fitbit oder das Oura-Ring-System werten diese Daten aus und geben darauf basierend eine Einschätzung zur Schlafqualität ab.
Das Problem: Diese Messmethoden sind recht ungenau. Während Polysomnografien in Schlaflaboren anhand von Gehirnströmen, Augenbewegungen und Muskelaktivitäten arbeiten, verlassen sich Wearables hauptsächlich auf Bewegung und Pulsfrequenz. Wer sich im Schlaf wenig bewegt, bekommt daher fälschlicherweise eine hohe Schlafqualität attestiert – selbst wenn das subjektive Gefühl etwas ganz anderes sagt.
Hinzu kommt, dass viele Menschen durch das Tracking zusätzlich gestresst werden. Das Phänomen der Orthosomnia beschreibt den Drang, die perfekten Schlafwerte zu erreichen. Paradoxerweise führt dies jedoch zu schlechterem Schlaf.
In diesem Zusammenhang setzen einige Menschen gerne auf natürliche Entspannungshilfen, um ihre Schlafqualität tatsächlich zu verbessern. Neben altbewährten Methoden wie Meditation und pflanzlichen Tees vor dem Einschlafen, entscheiden sich auch immer mehr Menschen dazu, Cannabinoide zu kaufen, um von der beruhigenden Wirkung zu profitieren. Die Forschung zu diesem Thema ist allerdings noch nicht eindeutig, weshalb stets eine individuelle Abwägung wichtig ist.
Warum guter Schlaf mehr als nur Daten ist
Ein hoher „Schlafscore“ auf einer App bedeutet keinesfalls automatisch, dass am nächsten Morgen erholt aufgewacht wird. Bei Schlaf handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel aus biologischen Rhythmen, Gewohnheiten und Umweltfaktoren. Während die Tracker nützliche Hinweise geben können, kommt es vor allem auf eine gesunde Schlafhygiene an.
Ein entscheider Einfluss geht beispielsweise von Licht aus: Blaues Licht von Bildschirmen unterdrückt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und kann so den natürlichen Schlafrhythmus stören. Eine bewährte Methode besteht deshalb darin, eine Stunde vor dem Zubettgehen komplett auf digitale Geräte zu verzichten oder Blaulichtfilter zu nutzen. Ebenso spielt die Raumtemperatur eine große Rolle – ideal sind 16 bis 18 Grad Celsius.
Darüber hinaus beeinflusst die Ernährung den Schlaf erheblich. Studien zeigen, dass spätes Essen − insbesondere schwere und fettige Mahlzeiten − den Tiefschlaf stören kann. Besonders negativ wirken sich auch koffeinhaltige Getränke oder Alkohol aus, da sie den natürlichen Schlafzyklus unterbrechen.
Intelligente Schlafhygiene statt reiner Datenauswertung
Schlaftracking kann hilfreich sein, um grobe Muster zu erkennen − es sollte aber nicht überbewertet werden. Wesentlich wichtiger ist es, auf den eigenen Körper zu hören und für eine entspannte Schlafumgebung zu sorgen.
Wer nachhaltige Verbesserungen erreichen möchte, sollte sich auf bewährte Methoden wie regelmäßige Schlafzeiten, Entspannungsrituale und eine schlaffreundliche Ernährung konzentrieren. Am Ende zählt schließlich nicht der perfekte Schlafscore, sondern das Gefühl, morgens wirklich ausgeruht zu sein.