Auf der Suche nach einem natürlichen und optisch ansprechendem Material für Gartenzäune werden Schwartenbretter oft übersehen. Das mag daran liegen, dass es sich bei ihnen um ein Nebenprodukt der Holzverarbeitung handelt und sie manchmal auch als Abfallprodukt bezeichnet werden. Das bedeutet aber nicht, dass es für Schwartenbretter keine Verwendung gibt. Im Gegenteil! Für manche Bauvorhaben sind diese Bretter sogar eine sehr gute Wahl. In diesem Artikel zeigen wir die Vorzüge von Gartenzäunen aus Schwartenbrettern auf und geben Hinweise zur richtigen Pflege und Montage.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Schwartenbretter?
Schwartenbretter entstehen beim Einsägen von Baumstämmen. Während sich in der Mitte das hochwertigste Holz, das Kernholz, befindet, ist ganz außen die sogenannte Schwarte. Schwartenbretter sind somit Bretter, die aus den äußeren Bereichen eines Baumstammes gesägt werden und sie gelten als vergleichsweise minderwertig. Das liegt daran, dass dieses Holz weicher als das harte Kernholz ist und deshalb für viele Zwecke nicht verwendet werden kann. Für Gartenzäune können Schwartenbretter aber bedenkenlos genutzt werden. Schwartenbretter sind meist an mindestens einer Seite unbesäumt. Das heißt, sie besitzen noch die natürliche Baumkante.
Rustikaler, ländlicher Look
Die Bretter variieren in Breite und Form und wirken so besonders authentisch. Hier handelt es sich nicht um perfekt in Form gebrachte Holzbretter, die einander gleichen wie ein Ei dem anderen. Schwartenbretter haben Charakter und bestechen mit ihrer Unvollkommenheit. Unbesäumte Schwartenbretter weisen Baumrinde auf, die den Eindruck von Ursprünglichkeit und Natürlichkeit zusätzlich verstärkt. Gerade in ländlichen Gegenden und für traditionelle Holzbauten sind sie daher besonders passend. Im Laufe der Zeit fällt die Rinde allerdings in der Regel ab. Doch auch ohne Rinde machen Zäune aus dieser Art Brett optisch etwas her und erinnern an weitläufige Ranches und idyllische Bauernhöfe.
Kostengünstiges und nachhaltiges Baumaterial
Wieviel Schwartenbretter kosten, hängt unter anderem von der Größe der Bretter, der verwendeten Holzart und der Besäumung ab. Und natürlich ruft auch jeder Anbieter unterschiedliche Preise auf. Da Schwartenbretter ein Nebenprodukt der Sägeindustrie sind, sind sie jedoch meist deutlich preiswerter als reguläre, gesägte Bretter. Ein Gartenzaun aus diesen Brettern ist somit nicht nur optisch, sondern auch preislich eine gute Wahl. Zudem kann in Sachen Nachhaltigkeit gepunktet werden, denn je mehr von jedem gefällten Baum genutzt wird, desto besser. Gartenzäune sind eine hervorragende Verwendung für Schwartenbretter, die in großen Mengen anfallen, aber nur eingeschränkt als Bauholz geeignet sind.
Einfache Montage
Die Montage eines Zauns aus Schwartenbrettern ist unkompliziert und kann auch von Heimwerkern problemlos umgesetzt werden. Die Zaunpfosten sollten in einem Abstand von etwa 1,5 bis 2 Metern gesetzt werden. Um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sollten Hartholzpfosten oder noch besser Pfostenträger verwendet werden. An den Zaunpfosten werden nun horizontal verlaufende Querriegel befestigt. Je nach Zaunhöhe sind zwei bis drei Querriegel empfehlenswert, um die Schwartenbretter später sicher montieren zu können. Nun können die Schwartenbretter vertikal oder horizontal an den Querriegeln befestigt werden. Je nach gewünschter Optik können die Bretter dicht aneinander oder mit kleinen Zwischenräumen montiert werden. Wichtig ist, dass die verwendeten Schrauben oder Nägel wetterfest sind.
Pflege des Schwartenbrett-Zauns
Obwohl Schwartenbretter oft unbehandelt verwendet werden, kann eine Holzlasur oder ein Schutzanstrich die Lebensdauer des Zauns erheblich verlängern. Behandlungen mit Holzschutzöl oder umweltfreundlichen Imprägnierungen schützen das Holz vor Witterungseinflüssen und Insektenbefall. Eine erneute Imprägnierung alle zwei bis drei Jahre hilft, das Holz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung zu schützen.
Die beste Holzart für Schwartenbrett-Zäune
Da Schwartenbretter immer anfallen, wenn ein Baumstamm zu Brettern verarbeitet wird, sind sie aus den verschiedensten Holzarten erhältlich. Doch nicht jede Holzart eignet sich gleichermaßen gut für den Außenbereich. Besonders beliebt für Schwartenbretter-Zäune ist Lärchenholz, da es eine hohe Witterungsbeständigkeit aufweist und sich nur selten verzieht. Zudem besticht es durch eine ausdrucksstarke Maserung, die dem Zaun eine natürliche, aber dennoch edle Optik verleiht. Ein besonderer Effekt von Lärchenholz ist das natürliche Vergrauen im Laufe der Zeit. Dies verleiht dem Zaun eine silbergraue Patina, die von vielen Menschen geschätzt wird. Wer diese Farbveränderung vermeiden möchte, kann regelmäßig Holzschutzlasuren auftragen. Douglasie, Robinie und Eiche sind bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit und eignen sich ebenfalls gut als Material für Gartenzäune. Auch Kiefer und Fichte können genutzt werden, sollten jedoch gegen Feuchtigkeit behandelt werden.
Weitere Ideen für die Verwendung von Schwartenbrettern
Gartenzäune gehören zu den typischsten Bauten aus Schwartenbrettern. Darüber hinaus können die Bretter aber auch zum Beispiel für eine Verkleidung des Carports oder den Bau eines Hochbeetes verwendet werden. Sogar im Innenbereich kommen Schwartenbretter mitunter zum Einsatz, etwa als Regalbretter oder Tischplatten. Mit etwas Kreativität lassen sich verschiedene Verwendungsmöglichkeiten finden.
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