Jahrzehntelang bescherte nur schrittweise weiterentwickelte Verbrennungstechnologie den Autoherstellern hohe Profite, denn das Konzept des Verbrennungsmotors ist bekanntlich schon vor vielen Generationen erfunden worden. Der Abgasskandal im Jahr 2015 zwang die Autobauer, Investitionen in neue Technologien zu tätigen. Politischer und gesellschaftlicher Druck verlangten emissionsfreie Mobilitätslösungen, die vor allem mit E-Autos realisiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Eine neue Ära der Elektromobilität
Elektroautos gibt es schon seit den 1920er-Jahren und auch schon damals lag das größte Problem in der geringen Reichweite. Heutige Antriebstechnik und Automationskonzepte ermöglichen jedoch Technologien, die mit den Vorteilen von Verbrennungsmotoren konkurrieren können. Vor allem die Weiterentwicklung von Stromspeichern ermöglicht inzwischen Reichweiten von mehreren Hundert Kilometern mittels einer Aufladung.
Die Bequemlichkeit, das uralte Konzept des Verbrennungsmotors einfach und kostengünstig immer weiter zu entwickeln, ist durch neue massive Investitionen in Elektroantriebe abgelöst worden. Vor allem deutsche Autohersteller haben einen erheblichen Nachholbedarf. Diese hatten sich bis dahin fast ausschließlich auf Verbrennungstechnik konzentriert. Fernöstliche Autoproduzenten dagegen bauen schon seit Jahren auch bzw. ausschließlich Fahrzeuge mit Elektroantrieben.
Dieser Vorsprung muss nun von westlichen Autokonzernen aufgeholt werden. Aber schon gegenwärtig führt der Wettbewerb bei uns zu zahlreichen Neuvorstellungen von E-Autos. Jeder bekannte Autoproduzent in Europa führt bereits mindestens ein Modell mit Elektroantrieb in seinem Katalog.
Warum sich E-Mobilität in der Gesellschaft durchsetzen wird
Das wichtigste Argument für Elektroantriebe liegt natürlich in der Emissionsfreiheit. Beim Fahren wird die Luft weder mit Kohlenmonoxid noch mit Feinstaub belastet. Auch Tankvorgänge mit Benzin oder Diesel und deren Freisetzung von Giften während des Tankens entfallen. Die Akzeptanz von E-Autos ist allerdings auch an die Frage gekoppelt, wie der dafür benötigte Strom hergestellt wird. Stammt dieser aus schmutzigen Kohlekraftwerken, werden die Emissionen lediglich aus dem Straßenverkehr verlagert. Die derzeitigen Diskussionen und Pläne lassen diese Sorge aber unbegründet erscheinen. Der Trend zu erneuerbaren Energien, allem voran Windkraft und Photovoltaik in Verbindung mit neuen Speichertechnologien, ist schon seit Jahren sichtbar. Zukünftig werden die Herstellungskosten für Ökostrom pro Kilowattstunde weiter erheblich sinken und der Strom zum Auftanken eines E-Autos somit unvergleichbar günstig sein.
Reichweiten schon heute alltagstauglich
Das häufige Gegenargument in Sachen E-Mobilität, die Reichweiten seien zu gering, kann schon heute entkräftet werden. Eine Kombination aus neuer Antriebstechnologie durch zum Beispiel Energierückgewinnung, Energieeffizienz und leistungsfähiger Lithium-Ionen-Akkus machen Reichweiten vergleichbar mit denen von Benzinmotoren möglich. So gibt der Hersteller Tesla sein “schwächstes” Model mit einer Reichweite von 305 km an, während die Oberklasse über 500 km durchhält.
Zukünftig werden wir in der Akku-Technologie einen entscheidenden Durchbruch erleben: die Feststoffbatterie wird den Lithium-Ionen-Akku ablösen. Der Feststoffakku bietet enorme Vorteile wie ein Vielfaches an Kapazität bei gleicher Größe und ein erheblich langsamerer Alterungsprozess. Zudem können diese besser geformt und dem Fahrzeug angepasst werden. Eine Selbstentladung wird es bei diesen Akkus so gut wie nicht geben. Ist dieser Akku marktreif, wird er den Elektroantrieb nachhaltig revolutionieren. Gründe, in ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu investieren, werden rar.
Vorteile von E-Fahrzeugen
Die Liste der Vorteile mit Elektro-Antrieben ist lang und Hauptgrund für den Durchbruch bei der E-Mobilität. E-Fahrzeuge sind
- emissionsfrei
- verursachen keinen Lärm
- benötigen viel weniger Verschleißteile
- lange Lebensdauer
- wenig Wartung
- Strom ist günstiger als Kraftstoff
- getankt werden kann auch zu Hause
- Zuschuss vom Staat
Nachteile von E-Antrieben
Sämtlichen Nachteilen, die derzeit noch bestehen, wird technisch und organisatorisch entgegengewirkt. Wie bereits erwähnt, ist die angeblich geringere Reichweite heutzutage kein Argument mehr gegen E-Mobilität. Lange Ladezeiten werden mit neuen Technologien immer weiter verkürzt. Das bisher noch lückenhafte Netz der Ladestationen wird weiter ausgebaut. Zudem gibt es die Möglichkeit, sein Fahrzeug zu Hause zu laden. Hohe Anschaffungskosten – meist dem teuren Akku geschuldet – können noch weiter erheblich gesenkt werden. Mit dem neuen Feststoffakku werden die Kosten nochmals deutlich reduziert.
E-Mobilität hat die Antriebstechnologie nachhaltig revolutioniert
Die heutige E-Mobilität beschränkt sich nicht nur auf Pkw, sondern ist vielfältig. E-Antriebe gibt es auch in Bussen, Kleinkrafträdern (Roller), Fahrrädern, Tretrollern und Hoverboards. E-Mobilität hat sich Akzeptanz in der Gesellschaft geschaffen und verlangt von den Herstellern weitere und nachhaltige Investitionen in elektrische Antriebstechnologie. Ebenso fordert Politik und Klimawandel, das Angebot von E-Antrieben auszuweiten und Verbrennungstechnologien langfristig aufzugeben. Die Ausbreitung von Antrieben mittels Stroms ist inzwischen ein nachhaltiger Selbstläufer und muss somit zwangsläufig von der Industrie umgesetzt werden.