Kindern fällt das Erlernen von neuen Sprachen besonders leicht, da sich ihr Gehirn noch überaus formbar gestaltet. Aus Sicht der Neurowissenschaft besteht jedoch durchaus auch für Erwachsene und ältere Personen noch die Möglichkeit, neue Fremdsprachen in Perfektion zu erlernen.
Unterstützung bieten in diesem Zusammenhang vor allem kompetente Sprachschulen, wie etwa Die Vokabel. Doch welche Vorgänge laufen eigentlich im Gehirn ab, wenn eine neue Sprache erlernt wird? Der folgende Beitrag liefert die Antwort.
Das Sprachzentrum im Gehirn
Bei den Menschen handelt es sich um die einzige Spezies, die in der Lage ist, Grammatik, einen komplexen Satzbau und das Zusammensetzen von Wörtern nach festgelegten Regeln zu beherrschen. Dies zeigt bereits, dass es sich bei der Sprache um eine sehr komplexe kognitive Gehirnleistung handelt.
Im Gehirn werden im Zuge des Erlernens einer Fremdsprache Strukturen genutzt, die schon seit dem Zeitpunkt des Lernens der Muttersprache vorhanden sind. Von Geburt an bestehen im Gehirn dabei zwei Sprachregionen, nämlich im linken Stirnlappen das Broca-Areal, welches für die Syntax verantwortlich ist, und im linken Schläfenlappen das Wernicke-Ariel, welches Aufgaben im Bereich der Semantik übernimmt.
Bereits Säuglinge machen von der Wernicke-Region Gebrauch, um neue Wörter zu lernen und zu speichern. Das Wernicke-Areal sorgt dabei auch dafür, dass bereits Kinder im Alter von drei Jahren simple Sätze ohne Probleme verstehen können. Für grammatikalisch anspruchsvollere Sätze ist jedoch das Broca-Areal von Bedeutung, welches mit fortschreitendem Alter stetig weiterentwickelt wird.
Um Sätze zu verstehen, die eine komplexe Grammatik aufweisen, ist es nötig, dass eine Verbindung zwischen den beiden Sprachregionen entsteht. Erwachsene sind aufgrund dicker Nervenfaserbündel zwischen den beiden Regionen in der Lage, sich komplex auszudrücken und komplexe Satzbauten zu verstehen.
Veränderungen im Gehirn durch Fremdsprachen
Die Prozesse, die im Gehirn stattfinden, wenn Schüler eine neue Sprache lernen, gestalten sich ähnlich denen, die bei dem Erlernen der Muttersprache bei Kindern ablaufen. Aktiv ist so im ersten Schritt vor allem das Wernicke-Areal, da erst einmal neue Vokabeln abgespeichert werden müssen.
Sobald ein gewisser Basis-Wortschatz vorhanden ist, wird auch auf Satzbesonderheiten und die grammatische Struktur geachtet. Das Broca-Areal wird umso öfter angesprochen, desto mehr Grammatik-Regeln gelernt werden.
Im Gehirn von Kindern, die mit zwei Sprachen aufwachsen, findet ein paralleler Ablauf dieser Prozesse für beide Sprachen statt. Hirnforscher konnten heute jedoch noch nicht abschließend herausfinden, worauf sich die Fähigkeit der Kinder zurückführen lässt, die beiden Sprachen nicht miteinander zu verwechseln. Allerdings steht bereits fest, dass das Auseinanderhalten der Sprachen für die Kinder einfacher ist, wenn jedes Elternteil nur eine der beiden Sprachen spricht.
Daneben muss die Neurowissenschaft noch Antworten dazu finden, welche Unterschiede im Lernprozess einer neuen Fremdsprache und der Muttersprache auftreten. Forschungen konnten jedoch bereits zeigen, dass bei fehlerhaften Sätzen das Broca-Areal nicht nur bei Muttersprachlern, sondern ebenfalls bei denjenigen, die aktuell eine neue Fremdsprache lernen, aktiv wird. Dies zeigt, dass eine gewisse Übung im Laufe der Zeit dazu führt, dass auch Erwachsene das Lernen einer neuen Sprache problemlos meistern können.
Im Übrigen stellt das Erlernen einer neuer Sprache stets ein überaus effektives Training für das Gehirn dar und wirkt sich auch auf weitere kognitive Leistungen positiv aus. Beispielsweise kann die Konzentrationsfähigkeit länger aufrechterhalten und Ablenkungen besser ausgeblendet werden.