Diebstahl gibt es vermutlich schon seit Menschengedenken. Selbst in der Tierwelt kommt er vor, wobei es sich vor allem um Mundraub handelt. Je moderner unsere Welt inklusive der Zahlungsmodalitäten per Geldkarte oder online wird, desto einfallsreicher sind Betrüger und Diebe. Sicherheitsexperten kämpfen beispielsweise seit langer Zeit gegen die Cyberkriminalität an. Sie stehen vor einer großen Herausforderung, da sie immer wieder mit neuen Formen konfrontiert werden. Mittlerweile zählen EC- sowie Kreditkarten zu den am häufigsten genutzten Zahlungsmitteln – ein Umstand, den sich zahlreiche Kriminelle zunutze machen. Nachstehend haben wir einige Maßnahmen zum bestmöglichen Schutz zusammengestellt.

Viele Menschen besitzen eine Vielzahl an verschiedenen EC- und Kreditkarten.
Viele Menschen besitzen eine Vielzahl an verschiedenen EC- und Kreditkarten.

Aufbau der Kreditkartennummer

Jede Karte verfügt über eine individuelle Nummer, die weltweit einzigartig ist. Gleich, ob wir sie für den Kauf in einem On- oder Offline-Geschäft oder zur Bargeldabhebung am Geldautomaten nutzen, für jeden Zahlungsvorgang ist die Kreditkartennummer zwingend erforderlich. Sie besteht – je nach Herausgeber – bei Kreditkarten aus bis zu 16 Zeichen, die folgenden Hintergrund haben:

  • Ziffern 1 bis 4: geben Aufschluss über den Hersteller bzw. Herausgeber
  • Ziffer 5: Art der Karte im internen Herstellerbereich, beispielsweise VISA Gold-Karte
  • Ziffer 6: Kartenvariante, darunter Business- oder Partnerkarte
  • darauf folgende Ziffern: Kontonummer des Kreditkartenkontos
  • letzte Ziffer: Prüfziffer (es handelt sich nicht um die dreistellige Kartenprüfnummer auf der Rückseite)

OnlineBanken.com hat sich intensiv mit dem Thema Kreditkartennummer befasst und hält unzählige interessante Fakten darüber bereit. Da Verbraucher in diesem Zusammenhang viele Fragen haben, werden dort auch die wichtigsten ausführlich beantwortet. Unsicherheit besteht häufig, ob allein die Kreditkartennummer für eine Zahlung mit der Kreditkarte ausreicht oder nicht. Die Antwort lautet:

„Mittlerweile nicht mehr. In den Anfängen der Kreditkarten reichte die Nummer alleine aus. Heutzutage benötigst du allerdings zusätzlich mindestens die Kartenprüfnummer auf der Rückseite der Kreditkarte und zu dem auf Grundlage der neu eingeführten Zwei-Faktor-Authentifizierung normalerweise beim Einkauf im Internet ein Passwort oder eine PIN. Gleiches gilt für die Zahlung in Geschäften, denn dort benötigst du neben der Kreditkartennummer entweder eine persönliche Geheimzahl oder bei älteren Systemen musst du auf dem Beleg unterschreiben.“

Die erhöhten Ansprüche für die Nutzung der Kreditkarte sorgen heute für deutlich mehr Sicherheit bei Kartenzahlung.

Bargeldloses Bezahlen: Vorsicht ist geboten

Barzahlungen werden immer seltener vorgenommen, die meisten Menschen ziehen den Einsatz ihrer EC- oder Kreditkarte vor. Dies gilt auch für Bargeldabhebungen, die fast ausschließlich an Geldautomaten vorgenommen werden. Weltweit gibt es über 1,7 Millionen, somit profitieren wir auch im Urlaub von der Möglichkeit, unkompliziert unser Portemonnaie aufzufüllen. In zahlreichen hochklassigen Hotels stehen Bankomaten direkt vor Ort zur Verfügung. Auch Backpacker, die mit Zelt eine Individualreise genießen, finden in nahezu jedem Reiseland vor den Pforten der Banken oder sogar auf dem Campingplatz einen Geldautomaten.

Leider ist es so, dass sich – aufgrund der hohen Akzeptanz von Geldkarten und infolge dessen deren starke Verbreitung – Straftäter unwiderstehlich angezogen fühlen. Tatsache ist: Der Kredit- sowie EC-Kartenbetrug floriert. Sie stehen nicht einmal vor einer schwierigen Aufgabe, denn Kartenbenutzer geben Daten, darunter die

  • Kreditkartennummer,
  • Gültigkeitsdauer und
  • Unterschrift,

überall dort bekannt, wo sie mit ihrer Geldkarte bezahlen. Je mehr Zahlungen mit dem “Plastikgeld” getätigt werden, desto höher wird die Zahl der Menschen, die höchst vertrauliche Informationen von uns besitzen. Hinzu kommt das Problem, dass Täter stets neue Vorgehensweisen entwickeln, mit dem Ziel, an Kartendaten sowie die persönliche Geheimzahl heranzukommen. Dazu gehört das sogenannte Skimming.

Kreditkarten Betrug
Auch die Corona-Pandemie trägt dazu bei, dass selbst kleinere Zahlung per Bankkarte geleistet werden.

Wie gehen Täter beim Skimming vor?

In diesem Fall installieren Täter ein manipuliertes Kartenlesegerät, teilweise sogar eine vollständige Frontplatte, vor dem Karteneinschubschaft eines Geldautomaten. Sie fallen in der Regel nicht auf, auch wird die eingeschobenen Karte nicht am Weitertransport in den originalen Kartenleser gehindert. Auf diesem Weg können Kriminelle die Kontodaten auslesen und speichern, ohne dass Bankkunden misstrauisch werden. Die PIN-Nummer erhalten sie auf ebenso leichte Art und Weise, indem sie mit einer Kamera oder einem Smartphone das Eintippen aufzeichnen. Um sich vor Skimming zu schützen, sollten Kartennutzer folgende Faktoren beachten:

  • wer im Besitz von mehreren Karten ist, sollte jeweils für den Türöffner eines Geldinstituts und den Bankautomaten eine andere EC- oder Kreditkarte benutzen
  • verlangt ein Türöffner die PIN, liegt garantiert eine Manipulation vor, denn keine Bank oder Sparkasse verlangt diesen für den Zugang
  • nicht bei der PIN-Eingabe beobachten lassen, ggfs. verweist man zu dicht stehende Personen in ihre Schranken
  • das Tastaturfeld sollte mit einer Hand oder einem Gegenstand zusätzlich abgedeckt werden, so können Kameras das Eintippen kaum erfassen
  • das Augenmerk sollte jederzeit auf ungewöhnlichen Bestandteilen des Geldautomatens liegen (z.B. unerklärliche Verblendungen oder Leisten, lockere, abstehende Teile, Kleberspuren um den Kartenschlitz)

Sobald der Verdacht auf eine Manipulation vorliegt, sollten Kunden sofort die Bankmitarbeiter oder die Polizei verständigen.

Online-Bezahlung mit EC- bzw. Kreditkarten

Die Zahl der Menschen, die im Internet Waren bestellen, nimmt zu. Das gesamte Prozedere verläuft online, die Zahlung erfolgt mit der Geldkarte. Dazu werden die Kreditkartennummer, das Verfalldatum sowie ggfs. die dreistellige Kartenprüfnummer eingegeben. Es gibt einige unseriöse Händler, die nach Geschäftsabschluss die eingegebenen Daten missbrauchen. Entweder geben sie diese weiter oder benutzen sie selbst illegal. Darüber hinaus greifen Dritte Kartendaten ab, sollte eine unverschlüsselte Internetverbindung vorliegen. Weiterhin versuchen manche Betrüger, durch die Übersendung gefälschter E-Mails oder Viren sowie Trojaner an Karten- oder andere persönliche Daten und Passwörter heranzukommen.

Grundsätzlich sollte man sich über den Online-Anbieter vor einer Bestellung informieren. Dies gilt vor allem für Portale, die zur Anlockung von Kunden unwahrscheinlich niedrige Preise offerieren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt sich telefonisch mit der Verbraucherzentrale in Verbindung. Außerdem sollten ausschließlich sichere Zahlungswege ausgewählt werden. Vor Betrug durch Fake-Shops kann beispielsweise der Kauf auf Rechnung schützen. Auch das Lastschriftenverfahren ist empfehlenswert, da vorgenommene Abbuchungen noch einige Tage später storniert werden können.

Kartenzahlung über das Internet sollte nur erfolgen, wenn Sicherheit über die Seriosität des Onlineshops besteht.
Kartenzahlung über das Internet sollte nur erfolgen, wenn Sicherheit über die Seriosität des Onlineshops besteht.

Allgemeine Tipps für den Umgang mit der PIN-Nummer:

  • niemals den PIN an Dritte weitergeben, dies gilt auch, wenn Amtspersonen oder Geldinstitute ihn (telefonisch) fordern
  • PIN nirgendwo notieren, sondern auswendig lernen und die Unterlagen dazu vernichten
  • nicht auf Hinweiszettel reagieren, die zur mehrmaligen Eingabe der PIN-Nummer auffordern
  • während eines Bezahlvorgangs sollte die PIN niemals genannt, sondern ausschließlich selbst eingegeben werden

Zudem gelten Punkt 3 und 4, die wir bereits im vorstehenden Absatz erwähnt haben.

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