Einen Haushalt ordentlich zu führen, ist gar nicht so einfach und erfordert eine Menge Planung und Disziplin. Dazu gehört auch, in regelmäßigen Abständen gründlich auszumisten und nicht erst bis zum nächsten Umzug zu warten. Denn eine überfüllte Wohnung lässt sich nicht nur immer schwerer sauber und aufgeräumt halten, sie verliert auch mehr und mehr an Atmosphäre. Wer regelmäßig ausmistet, kann den Zeitaufwand für die Hausarbeit deutlich verringern und sich somit die schönen Dinge des Lebens widmen. Trotzdem fällt das Ausmisten vielen Menschen schwer, und so schieben sie es Jahr für Jahr vor sich her, bis irgendwann Wohnung, Keller und Speicher aus allen Nähten platzen und der Frust darüber immer größer wird. Der folgende Artikel erklärt die wichtigsten Schritte beim Ausmisten und soll den Zögernden helfen, sich endlich von unnötigem Ballast zu trennen.
Die richtige Vorbereitung
Nicht alles, was ausgemistet wird, muss im Müll landen. Kinderkleidung werden schnell zu klein, aber warum soll ein jüngeres Kind sie nicht noch tragen? Einige Kleidungsstücke sind schon lange nicht mehr modern, aber vielleicht freut sich noch jemand darüber, der es weniger gut im Leben getroffen hat? Und was für den einen der klassische Fehlkauf ist, ersteigert der andere vielleicht gerne bei Ebay. Deshalb kann es zur Vorbereitung der Ausmist- und Aufräum-Aktion eine gute Idee sein, für jedes Zimmer der Wohnung drei Kartons bereitzustellen. Dann wird jeder Karton beschriftet oder mit einer bestimmten Farbe markiert. Egal ob eine neuer oder gebrauchter Karton, online lassen sich preiswerte Kisten finden und bestellen.
Beispiel: In den rot markierten Karton kommen die Dinge, die entsorgt werden, in den gelb markierten diejenigen, die verkauft werden und in den grün markierten schließlich die Sachen, die verschenkt oder gespendet werden. Ein solches System ist besonders hilfreich für alle, die sich schwer trennen können. Der Gedanke, dass einige der ausgemisteten Dinge noch jemand anderem Freude oder Nutzen bringen können, hat für viele etwas Tröstliches. Und nun kann es losgehen!
Was darf bleiben, was kann weg?
Wem die Entscheidung, was bleibt und was geht, schwerfällt, sollte sich bei jedem Gegenstand die folgenden Fragen stellen:
- Erfüllt es noch einen Zweck?
- Wann habe ich das zum letzten Mal benutzt?
- Wann werde ich das wieder benutzen bzw. werde ich es überhaupt noch gebrauchen?
- Wenn ich es nicht mehr gebrauchen kann, wer könnte es noch gebrauchen?
- Macht mich das glücklich oder ärgere ich mich jedes Mal, wenn ich das Teil sehe (z.B. Fehlkäufe)?
Sind alle diese Fragen beantwortet, kommen die Sachen, die man behalten will, zurück in den Schrank. Und die auszusortierenden Dinge können nun ganz einfach auf die weiter oben erwähnten Kartons verteilt werden.
Wohnung ausmisten – wie vorgehen?
Wer sein Zuhause von überflüssigem Ballast befreien will, braucht eine gute Strategie. Wer nach einem Schrank im Schlafzimmer mit einem Küchenregal weitermacht, wird sich bald verzetteln und das Projekt Ausmisten ist schneller gescheitert als gedacht. Besser funktioniert es, mit einem Raum komplett abzuschließen, bevor mit dem nächsten begonnen wird. Wenn es sehr viel auszumisten gibt, wäre zu überlegen, mehrere Tage dafür einzuplanen. Innerhalb der einzelnen Zimmer hat es sich bewährt, nach dem Prinzip „von klein nach groß“ vorzugehen, also beispielsweise im Schlafzimmer erst die Nachtschränke und danach den großen Kleiderschrank auszuräumen.
„Von Klein nach Groß“ lässt sich auch sehr gut auf das Vorgehen innerhalb der Wohnung anwenden. Das bedeutet, der erste Raum sollte ein eher kleiner sein, der einfach auszumisten ist. Das sorgt für ein schnelles erstes Resultat und spornt zum Weitermachen an. Als solches bietet sich das Badezimmer an. Da es sich um einen eher zweckmäßigen Raum handelt, lässt sich meistens sehr schnell entscheiden, was noch in Gebrauch ist, was abgelaufen ist und was womöglich nur herumsteht. Ist das Bad geschafft, kommt ein Zimmer nach dem anderen dran. Nach dem Bad dürfte auch der Flur rasch „erledigt“ sein. Am schwierigsten und langwierigsten sind erfahrungsgemäß die Küche und das Schlafzimmer. Diese bilden dann den krönenden Abschluss der Ausmist-Aktion.
Härtefall Keller
Gesteigert wird die Schwierigkeitsstufe beim Ausmisten im Keller. Hier wird oft über Jahre und Jahrzehnte gehortet, was in der Wohnung keinen Platz mehr findet. Was im Keller landet, hat den Check „Behalten oder Wegwerfen?“ schon mindestens einmal erfolgreich bestanden, was die Sache nicht einfacher macht. Und getreu der Redewendung „Aus den Augen, aus dem Sinn“ muss niemand das Chaos tagtäglich mit ansehen, und so fristet viel überflüssiger Kram und Krempel jahraus, jahrein ein trauriges Dasein im Keller. Auch wenn man das Durcheinander nicht täglich vor Augen hat, sollte man sich hin und wieder doch nach unten wagen und sich dem Kellerproblem stellen. Auf jeden Fall sollten für die Entrümpelung des Kellers mehrere Tage eingeplant werden.
Wenn es vollbracht ist
Meistens ist die Ausmist-Aktion dann doch schneller geschafft als gedacht. Sobald es vollbracht ist, fühlt es sich phantastisch an. Suchaktionen reduzieren sich auf ein Minimum, weil sich das meiste schnell findet, da es nun seinen festen Platz hat. Mit etwas Disziplin und Konsequenz gelingt es, die Wohnung langfristig in diesem Zustand zu halten. Wer sich langwierige Ausmist-Aktionen in Zukunft sparen will, sollte sich an das sogenannte One-in-one-out-Prinzip halten. Dies bedeutet, dass für jeden erworbenen Gegenstand ein bereits vorhandener gehen muss. Und dies gilt ausnahmslos für alles – für Deko, für Kleidung und auch für Möbel. Auf diese Weise läuft niemand Gefahr, die Wohnung allzu sehr mit allerlei unnötigem Krimskrams vollzustopfen.