Die meisten Menschen denken bei dem Namen Jordan vermutlich direkt an den sehr berühmten Basketballspieler Michael Jordan, welcher mit Sicherheit zu den prägendsten Sportpersönlichkeiten aller Zeiten gehört. Die Legende hat seiner Zeit mit der gesamten nordamerikanischen Basketballliga den Boden aufgewischt und unzählige Rekorde gebrochen. Was allerdings häufig außer Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass Jordan auch fernab des populären Ballsports bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mit seinem eigenen Sneaker, dem Air Jordan 1, hat Michael im Jahr 1984 so nämlich in Kollaboration mit Nike einen Schuh auf den Markt gebracht, welcher bis heute zu den begehrtesten Modellen in der Sneaker Community gehört. Der einstige Basketballschuh kommt dabei in unzähligen Variationen sowie Farbgebungen daher, ohne seinen hohen Wiedererkennungswert zu verlieren.
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Sneaker mit langer Historie
Aus heutiger Perspektive ist Michael Jordan vermutlich der beste Partner, den sich Nike jemals hätte wünschen können. Doch der Basketballspieler mit der Trikotnummer 23 war zunächst nicht allzu begeistert von der Marke mit dem swoosh. Sein Interesse galt vielmehr den damals noch dominierenden Marken Converse und adidas. Nach intensiven Vertragsverhandlungen konnten sie Jordan letztendlich aber doch für sich gewinnen und ein Jahresgehalt von 500.000 Dollar ausmachen. Für die damalige Zeit waren das schlichtweg utopische Zahlen, welche von keinem anderen Athleten erreicht wurden. Zusätzlich erhielt Michael noch Aktienanteile, welche ihn letztendlich überzeugen konnten. Nike ging damit ein riesiges finanzielles Risiko ein, weshalb sie sich mit Hilfe einer vertraglichen Vereinbarung absicherten. Falls die Partnerschaft nach drei Jahren nicht mindestens Sales in Höhe von 4 Millionen generieren würde, hatten sie das Recht die Kollaboration offiziell zu beenden. Damals ahnte wohl keiner, dass diese Zahl irgendwann um ein Vielfaches überboten werden würde und die Sorge völlig unbegründet war.
Ein wichtiger Bestandteil der Partnerschaft war logischerweise der für Michael Jordan eigens produzierte Air Jordan 1. Nike Designer Peter Moore, welcher auch schon für den ikonischen Air Force 1 verantwortlich war, wollte die Farbbarrieren der damaligen Zeit durchbrechen und etwas Neues im Bereich der Fußbekleidung wagen. In den frühen 1980er Jahren ließen sich knallige Farben so nämlich beinahe ausschließlich auf Laufschuhen oder Aerobic Sneakern wiederfinden. Basketballschuhe waren in der Regel hauptsächlich weiß und wurden lediglich von kleinen farblichen Akzenten geziert. Dafür war primär der Dresscode der NBA verantwortlich, welcher keinen Spielraum für andere farbliche Kombinationen ließ. Das sorgte letztlich auch dafür, dass Michael für jedes Spiel ein Bußgeld für das Tragen seiner Air Jordans zahlen musste, weil die Kombination aus Schwarz und Rot nicht ins Regelwerk passte. Nike übernahm die Kosten und erfreute sich an immenser medialer Aufmerksamkeit. Die unübertroffenen Fähigkeiten auf dem Basketballplatz sorgten natürlich ebenfalls für jede Menge PR.
Nachdem sich Peter Moore und Nike Vizepräsident Rob Strasser mit Michaels Agenten getroffen hatten, einigte man sich letztendlich auch auf den Namen Air Jordan. Den hat MJ vor allem seiner beeindruckenden Sprungkraft zu verdanken, die ihn regelrecht über den Basketballplatz fliegen ließ. Die Inspiration für das typische Wings-Logo erhielt Peter Moore im Übrigen während eines Fluges, nachdem ein Kind eine Anstecknadel mit Flügeln von einer Flugbegleiterin geschenkt bekommen hatte. Moore begann die Anstecknadel zu zeichnen und fügte in die Mitte einen Basketball hinzu. Das heute so unverkennbare Logo entstand also kurzfristig auf einem Taschentuch.
Der Sneaker mit den drei Gesichtern
Wie anfangs bereits erwähnt wurde, haben sich nach all den Jahren unzählige Variationen des Air Jordan 1 angesammelt. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Farbkombinationen voneinander, sondern auch die Silhouette selbst hat inzwischen verschiedene Variationen vorzuweisen. Der Air Jordan 1 ist durch all die Möglichkeiten schlichtweg ein zeitloser Sneaker.
Die sogenannte „Low“ Version ist die am tiefsten geschnittene Version des legendären Originals und besiegelt letztendlich den Übergang in den Lifestyle Bereich. Der Air Jordan 1 Low setzt knapp unter dem Knöchel an und überzeugt vor allem durch die daraus resultierende Leichtigkeit. Auch wenn das Modell lange nicht so begehrt ist wie die größeren Bruder, erfreut sich das „Low“ Modell dennoch großer Beliebtheit und bleibt selten lange verfügbar.
Der Air Jordan 1 Mid ist sozusagen das mittlere Geschwisterkind der Reihe und ähnelt dem großen Bruder am stärksten. Die Silhouette ist sehr viel höher geschnitten als die „Low“ Variante, der Schuhkragen bleibt aber dennoch wenige Zentimeter kleiner als beim originalen Sneaker. Auch wenn viele Sneaker Enthusiasten vehement darauf bestehen, dass der „Mid“ aufgrund dieser minimalen Unterschiede untragbar ist, erfreut sich der mittlere Schuh inzwischen mindestens derselben Popularität sowie Begehrtheit wie die „High“ Variante.
Der Air Jordan 1 High ist der „größte“ Bruder der ikonischen Sneaker Reihe und orientiert sich sehr genau am originalen Schuh aus dem Jahr 1984. Aus Sicht vieler Enthusiasten ist der „High“ der heilige Gral der Jordan Serie und wird dementsprechend auch unfassbar schnell leergekauft. Der Wiederverkaufswert auf diversen Plattformen kann damit auch in astronomische Höhen schießen. Der originale Air Jordan 1, welcher auch von Michael Jordan getragen worden ist, wurde so beispielsweise vor Kurzem für über eine halbe Millionen US-Dollar verkauft. Die langjährige Geschichte des Sneakers ist einfach beeindruckend.