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Was ist ein Ventolin?
Ein Inhalationsmedikament, das die Bronchien erweitert und den freien Luftstrom in den Atemwegen erleichtert. Es wird bei Erkrankungen mit Bronchospasmus eingesetzt. Die Wirkung tritt nach wenigen Minuten ein und hält in der Regel 4 bis 6 Stunden an.
Was enthält Salbutamol und wie funktioniert es?
Der Wirkstoff der Zubereitung ist Salbutamol (Salbutamolsulfat). Es ist eine Substanz, die zu den Sympathisanten gehört. Alle Sympathicomimetika wirken durch die Stimulation bestimmter Arten von Rezeptoren, den sogenannten adrenergen Rezeptoren, die sich auf der Oberfläche bestimmter Zellen unseres Körpers befinden. Bei inhaliertem Salbutamol werden adrenerge Rezeptoren vom Typ beta2, die in den glatten Muskeln der Bronchien vorkommen, stimuliert. Die inhalative Verabreichung des Medikaments soll einen schnellen und direkten Zugang zum Ort seiner Wirkung, d.h. zu beta2-Rezeptoren in den Atemwegen, ermöglichen und systemische Nebenwirkungen minimieren. Die Stimulation dieser Rezeptoren führt zu Muskelentspannung und Bronchialerweiterung, was den freien Luftstrom in die Lunge erleichtert. Die Lungenatmung verbessert sich und der Patient erfährt eine deutliche Erleichterung oder vollständige Linderung der Atemnot durch Muskelkontraktion der Atemwege.
Wann sollte man Ventolin verwenden?
Aerosol
Das Präparat wird zur Behandlung von Bronchospasmen bei Asthmatikern und zur Behandlung von reversiblen Obstruktionen (Reduktion der Durchgängigkeit) der Atemwege empfohlen. Das Präparat kann präventiv vor dem Training bei Patienten mit Belastungsasthma oder vor dem erwarteten Kontakt mit dem Allergen, das die Dyspnoe verursacht, angewendet werden.
Flüssigkeit zum Einatmen
Das Präparat wird zur Behandlung von akuten, schweren Anfällen von Asthma bronchiale sowie zur Behandlung von systolischen Erkrankungen der Atemwege empfohlen, die nicht den üblichen Behandlungsmethoden unterliegen.
Wann sollte man dieses Präparat nicht verwenden?
Auch wenn es Hinweise auf die Verwendung des Präparats gibt, ist es leider nicht immer möglich, es zu verwenden. Sie dürfen das Präparat nicht verwenden, wenn Sie gegen eine Komponente des Präparats allergisch (überempfindlich) sind.
Das Präparat sollte nicht zur Vorbeugung von gefährlichen Fehlgeburten oder zur Vorbeugung von Frühgeburten verwendet werden. Salbutamol hemmt die systolische Funktion der Gebärmutter. Es wird oral oder intravenös verabreicht und wird manchmal zur Vorbeugung von Frühgeburten eingesetzt.
Wann ist bei der Anwendung von Ventolin besonders vorsichtig zu sein?
Einige Krankheiten und andere Umstände können eine Kontraindikation zur Anwendung oder eine Indikation zur Änderung der Dosierung des Präparats darstellen. In bestimmten Situationen kann es notwendig sein, spezifische Kontrolltests durchzuführen. Daher sollten Sie vor der Anwendung des Präparats Ihren Arzt informieren, wenn Sie verdächtigt oder diagnostiziert werden:
- Hyperthyreose
- Herzinsuffizienz, ischämische Herzkrankheit, Kardiomyopathie, Herzrhythmusstörungen
- Diabetes
Wenn Sie an einer Herzinsuffizienz leiden und während der Anwendung des Präparats Atemnot oder Brustschmerzen haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, da diese Symptome auf eine unerwünschte Wirkung von Salbutamol auf das Herz-Kreislauf-System und eine Verschlimmerung seiner Funktionsstörungen hinweisen können.
Wichtig! Wenn Sie feststellen, dass die übliche Dosis des Präparats die Symptome nicht lindert, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt aufsuchen. Ebenso, wenn Sie feststellen, dass Sie zur Linderung der Symptome eine oder mehrere höhere Dosen als bisher einnehmen müssen, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen. Der erhöhte Konsum von Bronchodilatator-Medikamenten deutet auf eine Verschlechterung des Asthmas hin und erhöht das Risiko eines akuten Asthmaanfalls. Ihr Arzt wird Ihren Zustand beurteilen und die weitere Behandlung überprüfen. So kann beispielsweise die Dosis der inhalierten Kortikosteroide erhöht oder orale Kortikosteroide in die Behandlung eingebracht werden.
In der Behandlung von Asthma mit schwerem oder instabilem Verlauf kann Ventolin nicht als Basis- oder einziges Medikament verwendet werden. In diesem Fall ist eine Behandlung in Kombination mit entzündungshemmenden Medikamenten notwendig. Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich die regelmäßige Anwendung von Kortikosteroiden als Grundlage für die Behandlung empfehlen.
Denken Sie auch daran, dass Sie im Falle einer Besserung die Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten (Kortikosteroiden) nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt unterbrechen oder ändern können.
Selten kann es nach der Einnahme eines Inhalationsmittels zur Erweiterung der Bronchien zu einem plötzlichen Bronchospasmus (sog. paradoxer Bronchospasmus) kommen, entgegen der beabsichtigten Wirkung. Diese Kontraktion kann so intensiv sein, dass sie lebensbedrohlich sein kann. In diesem Fall hören Sie sofort mit der Anwendung des Produkts auf und verwenden Sie einen anderen schnell wirkenden Inhalationsbronchodilatator und suchen Sie medizinische Hilfe auf.
Sie sollten wissen, dass die Verwendung dieses Produkts, wie die Verwendung anderer adrenerger Medikamente (andere adrenerger Rezeptorstimulanzien wie beta2), zu einer Verringerung der Serum-Kalium-Konzentration (Hypokaliämie) führen kann, die für Ihre Gesundheit gefährlich sein kann. Hypokaliämie kann zu Herzrhythmusstörungen führen, die durch Gewebehypoxie infolge von Dyspnoe noch verschlimmert werden können. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, insbesondere wenn Sie zusätzlich Diuretika verwenden (z.B. zur Behandlung von Bluthochdruck) oder wenn Sie schweres Asthma mit Xanthinderivaten (z.B. Theophyllin) oder Kortikosteroiden behandelt haben, da diese Situation zu einer erhöhten Hypokaliämie führen kann. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Ihren Blutkaliumspiegel regelmäßig überprüfen sollten und wie oft Sie diese Tests durchführen lassen sollten.
Salbutamol kann zu einem vorübergehenden Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Menschen mit Diabetes können Schwierigkeiten haben, einen erhöhten Blutzuckerspiegel auszugleichen.
Bei der Verwendung des Präparats in Form von Inhalationsflüssigkeit für Zerstäuber sollten Sie Ihre Augen vor dem Kontakt mit dem Medikament schützen. Fälle von akutem Glaukom wurden bei Patienten gemeldet, die Salbutamol und Ipratropiumbromid in der Inhalation von einem Zerstäuber erhielten.
Wenn Sie bei der Vernebelung hohe Dosen von Salbutamol verwenden, insbesondere bei starker Verschlimmerung von Asthma, steigt Ihr Risiko einer Laktatazidose. Im Zuge der Laktatazidose steigt die Konzentration der Laktate im Blut, was zu Dyspnoe und kompensatorischer Hyperventilation führen kann. Dies kann mit einer wirkungslosen Asthmabehandlung verwechselt werden und zu einer unnötigen Dosiserhöhung führen. Um dem entgegenzuwirken, fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Ihren Blutlaktatspiegel kontrollieren sollten.
Welche Hilfsstoffe enthält Ventolin?
Aerosol
Der Hilfsstoff der Zubereitung ist Norfluran/Tetrafluorethan (HFA 134a). Es ist weniger schädlich für die Umwelt als Zusatzstoffe in älteren Aerosolen. Die Zubereitung kann einen anderen Geschmack haben als ältere Aerosole. Dies führt nicht zu einem Unterschied in der Wirkung des Medikaments.
Flüssigkeit zum Einatmen
Die Hilfsstoffe der Zubereitung sind: Natriumchlorid und Schwefelsäure 10%.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Salbutamol
Bronchiale Dilatatoren sollten nicht als einziges oder grundlegendes Präparat bei der Behandlung von Patienten mit schwerem oder instabilem Asthma verwendet werden. Diese Patienten benötigen eine sorgfältige medizinische Versorgung, einschließlich der Beurteilung der Atmungsfunktion wegen des Risikos von schwerem Asthma oder gar Tod. In diesem Fall erwägen Sie, die empfohlene Höchstdosis an inhalierten Kortikosteroiden zu verwenden und (oder) orale Kortikosteroide einzubeziehen. Der erhöhte Verbrauch von Bronchodilatatoren, insbesondere kurzwirksamer β2-Agonisten, die in der Inhalation zur Linderung der Symptome eingesetzt werden, deutet auf eine Verschlechterung der Asthmakontrolle hin. In dieser Situation sollte der Zustand des Patienten beurteilt und eine Erhöhung der Dosis entzündungshemmender Medikamente (z.B. eine Erhöhung der Dosis inhalativer Kortikosteroide oder eine regelmäßige Verabreichung oraler Kortikosteroide) erwogen werden.
Salbutamol sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Thyreotoxikose verwendet werden. Die Nutzung von β2agonists, insbesondere parenterale oder Inhalation mit einem Zerstäuber, kann zu einer potenziell schweren Hypokaliämie führen. Besondere Vorsicht ist bei akutem, schwerem Asthma geboten, da eine Hypokaliämie von Geweben und Organen und die gleichzeitige Behandlung mit Xanthinderivaten, Steroiden und Diuretika die Hypokaliämie verschlimmern kann. In solchen Situationen sollte die Kaliumkonzentration im Blutserum kontrolliert werden. Es gibt Berichte über seltene Fälle von Myokardischämie im Zusammenhang mit Salbutamol. Patienten mit einer Vorgeschichte von schweren koexistierenden Herzerkrankungen (z.B. ischämische Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, schwere Herzinsuffizienz), die Salbutamol erhalten, sollten gewarnt werden, einen Arzt aufzusuchen, wenn Brustschmerzen oder andere Symptome auf eine Verschlimmerung der Herzerkrankung hinweisen.
Besondere Aufmerksamkeit sollte den Symptomen wie Kurzatmigkeit und Brustschmerzen geschenkt werden, die sich aus Störungen des Herzens oder der Atemwege ergeben können. Im Falle eines paradoxen Bronchospasmus, stoppen Sie die Einnahme des Medikaments sofort und verabreichen Sie einen anderen schnell wirkenden Bronchodilatator. Ventolin Dysk sollte nicht bei Patienten mit seltener erblicher Galaktoseintoleranz, Lapp-Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorptionssyndrom eingesetzt werden. Die Dosis von Ventolin Disc enthält ca. 12,5 mg Laktose – bei Patienten mit Laktoseintoleranz verursacht diese Menge in der Regel keine Probleme. Im Falle eines paradoxen Bronchospasmus sollte sofort ein weiterer schnell wirkender Bronchodilatator verabreicht werden. Die Verabreichung des Präparats sollte gestoppt und, falls erforderlich, ein anderer schnell wirkender Bronchodilatator empfohlen werden.
Wichtige Hinweise zur Anwendung
Die abgegebene Dosis hängt von der richtigen Inhalation ab. Deshalb ist es sehr wichtig, die Technik der Inhalation richtig zu beherrschen. Die inhalative Verabreichung des Medikaments ermöglicht den schnellen Zugang direkt in die Atemwege, d.h. an den Ort seiner Wirkung. Nur eine geringe Menge der eingeatmeten Substanz gelangt in den Kreislauf, wodurch systemische Nebenwirkungen minimiert werden können. Eine Inhalationsdosis enthält 100 µg (Mikrogramm) für Aerosol und 2,5 oder 5 mg (Milligramm) des Wirkstoffs (Salbutamol) für Inhalationsflüssigkeit je nach Verpackung. Die Aerosoldose enthält 200 Dosen. Vernebler Inhalationsflüssigkeit wird in 2,5 ml Kunststoffampulle geliefert. Die Packung enthält 20 Ampullen.
Denkt daran!
- Um immer rechtzeitig ein Rezept zu bekommen und ein neues Produkt zu kaufen, bevor Sie das vorherige bis zum Ende verwenden.
- Tragen Sie immer einen Inhalator mit sich herum, mit einem schnell wirkenden Bronchodilatator.
- Halten Sie den Inhalator sauber. Entfernen Sie einmal pro Woche den Deckel vom Aerosoldose und spülen Sie ihn mit Wasser (eventuell mit einer kleinen Menge Feinwaschmittel).
- Trocknen lassen und dann auf die Aerosoldose legen.
Einsatz während der Schwangerschaft?
Das Medikament darf nur dann während der Schwangerschaft eingesetzt werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für den Fötus übersteigt. Salbutamol wird wahrscheinlich mit Muttermilch ausgeschieden – die Anwendung bei stillenden Frauen erfordert besondere Sorgfalt; die Anwendung sollte auf Fälle beschränkt sein, in denen der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für das Baby. Bei Tieren wurden keine negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit beobachtet.
Nebenwirkungen
Häufig: Zittern der Skelettmuskulatur, Kopfschmerzen, Tachykardie. Nicht allzu oft: Herzklopfen, Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Muskelkrämpfe. Selten: Erweiterung der peripheren Blutgefäße, Reduzierung der Kaliumkonzentration im Blut. Sehr selten: Herzrhythmusstörungen (einschließlich Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und zusätzliche Krämpfe), übermäßige Erregbarkeit, paradoxe Bronchokonstriktion, Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Angioödem, Urtikaria, Bronchospasmus, Blutdrucksenkung und Kollaps. Unbekannte Häufigkeit: Myokardischämie.
Wechselwirkungen
Verwenden Sie das Präparat nicht mit Medikamenten, die β-adrenerge Rezeptoren nicht selektiv blockieren (z.B. Propranolol).
Haftungsausschluss zu medizinischen Themen
Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschließlich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker.
Quelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Salbutamol
https://www.netdoktor.de/medikamente/salbutamol/